Die Zeit, die Augen zu öffnen und die Realität zu erkennen, ist jetzt

Alle, die ihr Euch für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit einsetzt, Euch als Progressive bezeichnet und Euch für eine faire und gerechte Welt einsetzt: Das, was gerade passiert, hat nichts mit palästinensischer Freiheit oder Gerechtigkeit zu tun.

Das Massaker vom Nature Party Festival ist ein Pogrom. 260 junge Menschen sind gezielt von den Terroristen der Hamas getötet worden. Das war eine sorgfältig geplante Auslöschung jüdischen Lebens. Eine politische Entschuldigung oder Rechtfertigung kann es dafür nicht geben. Bei dem Terror der Hamas auf Israel handelt sich um die größte Anzahl an ermordeten jüdischen Menschen seit 1945.

Jüdische Sportvereine sind in Deutschland nicht mehr sicher

Sich schnell von den israelischen Opfern abzuwenden und zur Diskussion über die Situation der Palästinenser überzugehen, ist genau die Reaktion, die die Terrororganisatiopn Hamas anstrebt. Sie möchten, dass die Ermordung von Juden rational betrachtet und gerechtfertigt wird. Sie möchten, dass die weltweite Zunahme von Hassverbrechen gegen Juden ignoriert wird. Das geschieht auch in Deutschland, wo wir uns versprochen haben, dass wir nie wieder zulassen, dass jüdisches Leben in dieser Welt ausgelöscht wird und jüdisches Leben in unserem Land in der Mitte der Gesellschaft stattfinden kann. Nun kann der Trainings- und Spielbetrieb von jüdischen Vereinen nicht mehr sichergestellt werden.

Pogrome müssen als solche benannt und verteilt werden

Die einzig angemessene Reaktion auf das stattfindende Pogrom ist die klare Benennung und Verurteilung. Von uns allen, indem wir bei Relativierungen und Rechtfertigungen einschreiten. Wir alle können nicht länger zulassen, dass mörderische Taten als „Freiheitskampf“ verharmlost werden. Wer „Ja, aber…“ sagt, der sollte sich fragen, warum er das wahllose Töten von Zivilisten für vertretbar hält. Die Hamas ist eine terroristische Organisation, die auf Mord und Unterdrückung basiert, nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen jeden, der gegen ihre Ideologie verstößt. Die Hamas sind keine Freiheitskämpfer, sondern ein extremistischer religiöser Todeskult.

Warum schweigen die, die sonst die ersten sind, wenns um Solidarität geht?

Die einzig angemessene Reaktion darauf ist eine unmissverständliche Verurteilung von Barbarei und Massenmord als politisches und religiöses Mittel. Es ist an der Zeit, dass diejenigen, die ansonsten mit mit ihren großen digitalen Reichweiten ihre Solidarität für alles und nichts bekunden, ihr Schweigen beenden, die Gefahr als solche benennen und verurteilen. Auch ihr Leben wäre gefährdet, wäre die Hamas in Europa aktiv. Mit Blick auf die barbarischen Feierlichkeiten in Neukölln anlässlich des Terrorangriffs muss man sagen, sie hat mindestens große Sympathisanten in unserer Nachbarschaft.

Das Bewusstsein für den Holocaust nimmt ab

In meiner Schulzeit waren die Folgen des Holocaust präsent. Wir fuhren in der 10. Klasse in das ehemalige Konzentrationslager nach Dachau, wir trafen und kannten Überlebende, sie waren Teil der Öffentlichkeit, sprachen im Fernsehen oder auch im Deutschen Bundestag. Sie erzählten von Israel, der Heimat die sie gefunden haben, vom freiheitlichen und bunten Leben im Nahen Osten, machten uns neugierig darauf und Israel zum Reisetraum. Heute ist das Bewusstsein für den Holocaust geringer, die Existenz wird von zu vielen in Frage gestellt. Nicht nur, aber sehr stark von Leuten, die aus der arabischen Region eingewandert sind.  Das ist nicht erst seit letzter Woche der ziemlich beunruhigende Hintergrund der Debatte.

Die Reichskristallnacht der Nazis, bei der Tausende von jüdischen Geschäften und Synagogen zerstört und Juden in Konzentrationslager verschleppt wurden, war barbarisch und schrecklich. Und doch liegen die Todesopfer, die das Massaker vom Samstag und die Terrorangriffe der Hamas gebracht haben, mittlerweile auf dem gleichen Level.

By danielmack

Über mich

Tech-Optimist. Aktiv als Mitglied in Parlamenten und in der Wirtschaft als Strategie- und Politikberater mit dem Fokus auf Technologie, Innovation, Digitalisierung und Mobilität.

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